Alle Artikel ansehen
August 20, 2025

Die 80/20-Regel für hochkonvertierende Landingpages

Webflow Showcase

Die 80/20-Regel für hochkonvertierende Landingpages

Wenn du dich jemals gefragt hast, warum manche Landingpages durch die Decke gehen und andere komplett floppen, hier ist die bittere Wahrheit: Ein Großteil dessen, was auf der Seite steht, ist eigentlich gar nicht so wichtig.

Nach dem 80/20-Prinzip stammen 80 % der Ergebnisse aus nur 20 % des Aufwands. Auf Landingpages bedeutet das: Eine Handvoll Elemente sorgen für den Großteil der Conversions – der Rest ist nett, aber nicht entscheidend.

Für Designer, Marketer und CRO-Spezialisten gilt: Wer diese 20 % beherrscht, hat den Schlüssel zum Erfolg (und zum Umsatz) in der Hand.

Was sind die 20 %, die wirklich Conversions bringen?

Nach der Analyse hunderter erfolgreicher Landingpages zeigt sich, dass diese Elemente immer wieder den Unterschied machen:

  1. Nutzenorientierte Headline – Die ersten 3–5 Wörter entscheiden, ob Nutzer scrollen oder abspringen.
  2. Klarer Call-to-Action (CTA) – Er muss unübersehbar und verlockend sein.
  3. Visuelle Inhalte im sichtbaren Bereich – Hero-Bilder oder Videos, die das Angebot begehrenswert machen.
  4. Social Proof – Kundenmeinungen, Logos, Auszeichnungen oder Trust-Badges in der Nähe des CTA.
  5. Mobile Experience – Einfach zu navigieren, CTAs gut antippbar.
Allein mit der Optimierung dieser fünf Punkte erreichst du wahrscheinlich 80 % des möglichen Conversion-Zuwachses.

Warum das wichtig ist

Designer verlieren sich oft im Perfektionismus – perfekte Illustrationen, zusätzliche Abschnitte, animierte Spielereien. Diese können zwar helfen, aber der Großteil deiner Conversions kommt aus einem winzigen Teil der Seite.

Bevor du stundenlang an der zehnten FAQ oder dem Footer-Design feilst, stell sicher, dass die wichtigsten 20 % absolut wasserdicht sind.

So wendest du die 80/20-Regel auf deine Landingpages an

Denk an deine Landingpage wie an ein Grundstück in Toplage. Jeder Pixel über dem Fold kämpft um Aufmerksamkeit – aber nicht jeder trägt seinen Teil dazu bei. Statt dich in Deko zu verlieren, konzentriere dich auf die Elemente, die wirklich darüber entscheiden, ob ein Besucher handelt:

  1. Definiere die Conversion-Absicht – Was soll der User tun? (z. B. anmelden, kaufen, Termin buchen)
  2. Ordne die entscheidenden Elemente zu – Headline, CTA, Hero-Visuals und Trust-Signale müssen diese Aktion direkt unterstützen.
  3. Räume auf – Entferne oder verschiebe alles über dem Fold, das nicht zur Conversion beiträgt.
  4. Testen und iterieren – Verwende A/B-Tests, um zuerst nur an den Kern-20 % zu optimieren – bevor du dich um den Rest kümmerst.

Praxisbeispiele für die 80/20-Regel

Calendly

https://calendly.com/

Calendly fokussiert sich voll auf eine Aktion: Anmeldung. Die Headline ist klar („Easy scheduling ahead“), die Subline gibt massiven Social Proof („20 Millionen Profis…“) und die CTAs sind reibungslos auffindbar. Alles andere ist zweitrangig.

a screenshot of the calendly landing page

Shopify

https://www.shopify.com/free-trial

Die Free-Trial-Seite von Shopify beseitigt jede Hürde. Ein einziger, klarer CTA („Start free trial“), ein simples Formular und ein starker Nutzenversprechen über dem Fold. Direkt darunter: Trust-Logos großer Marken für sofortige Glaubwürdigkeit. Genau die 20 %, die 80 % der Anmeldungen bringen.

a screenshot of the shopify landing page

Miro

https://miro.com/brainstorming/

Miros Hero-Bereich funktioniert, weil man sich sofort wie im Produkt fühlt. Statt Textwüste gibt es ein starkes Versprechen („Run better online brainstorming sessions“) und ein klares Visual. Der CTA („Sign up free“) sitzt direkt unter einem Ein-Zeilen-Formular – die Einstiegshürde ist praktisch nicht vorhanden.

a screenshot of the miro landing page
Mach den Test: Kann man auf deiner letzten Landingpage Headline, Nutzenversprechen und CTA in 3 Sekunden erkennen? Wenn nicht – vereinfachen.

Häufige 80/20-Fehler, die du vermeiden solltest

Wir alle haben es schon erlebt – stundenlang an der perfekten Blaunuance des CTA-Buttons gearbeitet, während die Headline die Conversions ruiniert. Das ist der Klassiker, wenn man die 80/20-Regel falsch anwendet.

Hier sind typische Fehler, selbst bei erfahrenen Teams:

  1. Falsche 20 % optimieren – Wochenlang an unwichtigen Seitenabschnitten basteln, während der Hero-Bereich vernachlässigt wird.
  2. Zu viele CTAs – Statt einer klaren Aktion zu viele Optionen anbieten.
  3. Social Proof verstecken – Trust-Logos oder Testimonials irgendwo unten auf der Seite vergraben.
  4. Hero-Bereich überladen – Der Versuch, in den ersten 5 Sekunden alles zu erzählen.

Der größte Fehler ist aber oft: im Hero zu viel erzählen wollen. Vor allem bei Startups ist der Impuls groß, alles in die ersten Sekunden zu packen – jedes Feature, jede Story, jedes Argument. Aber die clevere Lösung ist Zurückhaltung: Führe mit dem einen klaren Nutzen, den man sofort versteht. Die Details können weiter unten folgen.

Fazit

Die 80/20-Regel ist nicht nur ein Produktivitätstrick – sie ist ein Conversion-Hebel. Wenn du dich auf die wenigen Elemente konzentrierst, die wirklich zählen, sparst du Zeit, vermeidest Overdesign und erreichst schneller bessere Ergebnisse.

POV: Wenn du nur eine Sache testest, dann mach es der Hero-Bereich. Er ist der erste Eindruck deiner Landingpage – und dein größter Conversion-Hebel. Headline, Visuals und CTA entscheiden in Sekunden, ob Besucher bleiben oder gehen. Schon kleine Anpassungen wie eine neue Headline oder ein anderes Bild können Conversion-Raten um 20–30 % erhöhen – ohne dass du den Rest der Seite anfasst.

Wenn du die 20 % meisterst, kannst du Seiten schlagen, die dreimal schöner aussehen als deine – denn Schönheit verkauft nicht immer. Aber Klarheit tut es immer.